Fürstinnengrab von Reinheim
(ca. 400 v.Chr.)


Grabkammer mit Grabbeigaben
 

Das Fürstinnengrab von Reinheim

Das Fürstinnengrab von Reinheim war ein mit außergewöhnlich reichen Grabbeigaben versehenes Frauengrab aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. . Die Grabkammer aus Eichenbalken (3,50 m x 3 m x 1,20 m) wurde mit einem gewaltigen Erdhügel (20 m x 4,60 m) bedeckt. Ausgrabung im Jahre 1954 von Alfons Kolling. Ursprünglich gab es, wie in Nachuntersuchungen 1956-1957 ermittelt wurde dort drei Grabhügel, wovon das Fürstinengrab sogar das kleinste war. Der Durchmesser der anderen beiden Hügel betrug 22 bzw. 36,5 Meter. Alle drei Hügel waren von Kreisgräben von 0,6 bis 1,2 Meter umgeben gewesen. Im Laufe der letzten beiden Jahrtausende führten Erosion und bäuerliche Erdbearbeitung führten dazu, dass die drei Grabhügel zu einer einzigen ca. 2 Meter hohen Bodenwelle, der in der Bevölkerung der benachbarten Dörfer Katzenbuckel genannt wurde. Im Jahr 1952 fand der Unternehmer Johannes Schiel beim Sand- und Kiesabbau in ein Meter Tiefe ein unvollständiges Skelett, später als männlich identifiziert, und als Grabeigabe lediglich noch einen einfachen bronzenen Halsreif und Tonscherben. 1954 stieß der Unternehmer beim Graben mit der Schaufel auf einen Bronzegegenstand, der später als figürlich gestalteterer Griff eines Bronzespiegels gedeutet wurde. Da Johannes Schiel den Fund beim Staatlichen Konservatorenamt meldete, konnte Anfang März 1954 eine fachmänische Grabung veranlaßt werden, die am dritten Grabungstag in einer Tiefe von 2,18 zur Auffindung der ersten Grabbeigaben des überaus reichen Fürstinnengrabes führten. Doppelkörpergrab aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. in etwa 2000 Meter Entfernung zum Fürstinnengrab. Dieses Grab enthält zwei Kinderskelette mit reichen Grabbeigaben, vermutlich ein etwa fünfzehnjähriges Mädchen sowie einen etwa vierzehnjährigen Jungen. Die Skelette der beiden Kinder sind im Muschelkalkboden des Bliesgaus weitgehend erhalten geblieben. Die beiden Kinder waren mit 1,50 m und 1,55 m für ihre Zeit sehr groß gewachsen, was auf eine gute Ernährung und ein Leben in relativem Wohlstand schließen lässt. Die Ausgrabung erfolgte im Jahre 2005.

Quelle: Wikipedia